Der Kick mit dem K-Ratte-Kick

Ich bin ja wirklich ein Meer-Mädchen. Ein Jahr, an dem ich nicht meine Füße in die Wellen halten kann und die Nase in eine Brise Seeluft, gibt es nicht. Und deswegen bin ich ein echter Fan des Norden. Auch wenn es eine weite Anreise ist, ich mag es das Land und die Leute kennenzulernen – von Hamburg bis zum Harz. So weit und quer hat mich auch diese Mal meine Lesereise durch Niedersachsen geführt. Zum dritten Mal schon war ich mit der Büchereizentrale Niedersachsen unterwegs in vielen kleinen Stadt- und Gemeindebüchereien, bei vielen spannenden Buch-Menschen und lustigen Kindern.

Ein besonderes Highlight war ja für mich Brackel. Denn in der Turnhalle, in der ich bei der dortigen Grundschule gelesen habe, gab es sage und schreibe vier Box-Säcke. Einer direkt neben meinem Lesesessel. Wie wunderbar, wenn man das Wortspiel K-Ratte-Kick nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch abhandeln kann!

Und dann war ich mehr als gerührt von meiner Lesung im Ostharz. In Osterode hatten die Kinder vier ganze Stellwände vorbereitet mit Bildern und Lebenslauf und allem Wissenswertem, was sie über mich im Netz gefunden hatte. Was für eine reizende Vorbereitung!

Natürlich sind bei meinen Linkslesestärke-Lesungen auch wieder tolle Wortspiele gemalt worden. Die besten möchte ich hier kurz vorstellen:

(Damit es nicht zu leicht wird, sind die Tipps heute mal nicht in der richtigen Reihenfolge:) Ski-Hang, See-kräht-Teer-in, Crew-Song (schreib:Croissant), Schnee-Kugel, Kater-Lock (schreib: Katalog), Muskel-Kater, Mäuse-Bus-Ard, Hup-Schraub-Bär, Schild-Kräte, Reit-Stall, Zelt-Platz. Wie immer sind alle neuen (und alten) Bilderrätsel auch in der Wort-Acker-dem-ih zu finden.

Willkommen in Braunschweig

Bild könnte enthalten: Himmel, Baum und im Freien

Braunschweig – wahrscheinlich liegt es schon ein bisschen an diesem leicht un-Art-Trakt-tiefen Namen, dass ich immer dachte, diese Stadt sei … na ja … also irgendwie…

Ist sie nicht. IST SIE NICHT! Ich muss mich in aller Form entschuldigen. Eine schöne Altstadt, mit Dom, Schloss und vielen kleinen einladenden Häuschen, das reizende Magni-Viertel, eine Vielzahl richtig feiner Lokale haben mich echt beeindruckt. Jetzt verstehe ich, warum meine Kollegen immer so gern zur Braunschweiger Jugendbuchwoche kommen. Denn die Lehrer, die das ja bald 40 schon kennen, freuen sich mit ihren Klassen immer sehr auf die Veranstaltungen, haben immer Kekse, Süßigkeiten und manchmal auch Mann-da-Rinnen oder andere Fitt-am-Miene am Lesungstisch.

So viel Einsatz fruchtet dann auch: Viele Kids sind fleißige Leser, die ganz selbstverständlich in den Büchereien und Buchhandlungen zu Hause sind. In meinen letzten beiden Lesungen im Stadtteil Weddel hatte fast die Hälfte ihren Büchereiausweis mit dabei, um dann vor Ort gleich noch Leck-Türe fürs kommende Wochenende mitzunehmen.

Da versteht es sich von selbst, dass auch die Krä-ah-tiefe Ader nicht zu kurz kommt. Bei den Lesungen mit der „Linkslesestärke“ habe ich viele neue lustige Wortspiele eingesammelt.

Ab heute dabei sind: König-Reich, Hunde-Pfote, Bett-Decke, Wand-Teppich, Herz-Klopfen, Bienen-Stock, Hoppel-Hase, Heiß-Luft-Ballon, Flo-Renz, Blut-Egel, App-Hot-Theke, Fluss-Pferd, Wander-Düne, Schul-Treppe, schneeweißer Tiger, Weinbergschnecke, See-Igel, See-Hund und Un-Fall. Wie immer auch zu finden in der Wort-Acker-dem-ih.

Zingst von A-Z

Die „Linkslesestärke“ wäre nur halbstark ohne die Zeichnungen von Stefanie Jeschke, die ja nicht nur für Cover und Kapitelbilder verantwortlich ist, sondern auch für die vielen Wort-Spiele zum Anfang von jedem Kapitel. Einen größeren Fan als mich kann sie auf der ganzen Welt nicht haben.

Seit meiner letzten Lesung im Max-Hünten-Haus in Zingst bin ich auch großer Fan einer Grundschullehrerin aus dem Fischland. Mit einem schier unglaublichen Zeichentalent hat sie die Wortspiele ihrer Schüler illustriert. Ich konnte nur mit staunend offenem Mund zusehen.

Und wenn die Ideen so genial gezeichnet werden, dann sprudeln die Einfälle natürlich nur so. Fast drei Stunden haben die Kids aus der vierten Klasse, ihre Lehrerinnen und ich uns Wortspiele ausgedacht, so dass wir zum Schluss ein beinahe vollständiges Wörterbuch von A-Z mit Zingster Wortspielen zusammen hatten.

Schon zum zweiten Mal war ich in dem kreativen Zingsten Bücherei- Kulturhaus, das sich ja eigentlich voll und ganz der Fotografie verschrieben hat. Ich finde, man müsste nach dieser inspirierenden Wortspielerei zumindest um die Zeichner-Kunst erweitern.

Ach, ich kann viel erzählen, seht selbst wie toll die Zeichnungen geworden sind:

Alkohol-Fr(au)-Ei

Feuer-Melder.
Finger-Hut
Foto-aba-Rad
Gänse-Marsch
Glüh-Wein
Grotten-schlecht
In-Stinkt-Tee (nach einer Idee von Stefanie Jeschke)
Lehrer-Zimmer
Nach(t)-Bar
Not-Aus-Gang
Pfan(d)-Kuchen
Pinsel-Strich
Schoko-Kuss
Strick-Pullover
Tiger-Hi
Zu(g)-Flucht

Alles neu macht der…

… äh, nicht der Mai, sondern der Oktober. Die „Linkslesestärke“ bekommt eine neue Verlagsheimat. Ab dem 21. Oktober erscheint sie bei Bassermann, der Verlags-Schwester von cbt, wo sie 2015 zuerst aufgelegt wurde. Das freche neue Preis-Schild habe ich mal drauf gelassen, in der Hoffnung, dass die „Linkslesestärke“ es doch mal zur Schul-Leck-Türe bringt.

Apropos Schule, diese Woche war ich in der Arnoldus-Grundschule in Gilching und habe gleich noch ein paar neue Wort-Spiele mitgebracht:

Kack-Tus, Schnee, Kette, Schatz-Karte, Fußball-Trikot und Pfann-Kuchen….

Bullig lustig im Vogtland

Fast hat es schon Tradition, dass ich im September durch das Vogtland tingele. Zum dritten Mal in Folge war ich bei dem Literaturwagen dabei. Und die Kuh gegenüber unserem morgendlichen Startpunkt gehört einfach fest dazu. Schön war’s, wie immer, bullig lustig, sehr abwechslungsreich und wie immer extrem kurvig, aber bildschön zwischen den Städten und Dörfern der Region.

Ein Teil der 3000 Vogtländer Kinder, die meine Bücher oder die der zehn anderen großartigen Kollegen, vorgelesen bekommen haben, haben auch der „Linkslesestärke“ gelauscht. Von diesen Veranstaltungen habe ich gleich mal ein paar neue Wort-Spiele mitgebracht: Cup-Cake, Wasser-Frosch, Ein-Horn-Pups, Obst-Korb, Nacht-Licht, Die-Reck-Tor, Gold-Fisch, Vogel-Zug, Feuer-Wehr, und Ball-ett.


Pause mit Weisheit

Schon zum zweiten Mal war ich in Weilheim bei der Lesepause zu Gast. Am ersten Ferientag in Bayern und bei ziemlich warmen Tempo-Rad-Touren haben sichtrotzdem eine ganze Schar von jungen und erwachsenen Zuhörern auf dem Kirchplatz eingefunden. Und die Sonne hat scheinbar jede Menge Energie freigesetzt, denn die Kids kamen mit vielen, wirklich cleveren Ideen auf die Bühne.


Das Tollste war: Als allererste traute sich die allerjüngste Zuschauerin auf die Bühne. Kann gerade in ihren Namen schreiben, aber malt Wort-Spiele wie eine Große!

Danach haben wir uns dann altersmäßig allmählich ein bisschen gesteigert bis hin zu einer regelrechten Alters-Weiß-Heit.

Außerdem noch mitgebracht wurden: Sonnen-Brand und Tee-Beutel.

Vielen Dank für dieses süße Willkommen und natürlich auch für ein zauberhaft kreativ gestaltetes Schaufenster in der Buchhandlung Zauberberg … Das war ein gelungener Ferienstart!


#autorenleben: Kollegen im Allgäu

Keine Fotobeschreibung verfügbar.

Am Samstag war offenbar die ganze Welt von München aus auf dem Weg ins Allgäu: Die Züge völlig überfüllt mit Touristen, Ausflüglern, Reha-Patienten, Koffern, Rucksäcken und Typen. Was ich ja, wenn ich ehrlich bin, eigentlich wirklich mag. Denn so bleiben die vielen kleinen reizvollen Begegnungen im Zug nicht aus, mit der man ein bisschen mehr von der Welt, den Leuten und oft auch von der Region erfährt.

Doch dieser Samstag hat alle spannenden und inspirierenden Begegnungen noch mal getoppt: Durch Zufall stand ich Auge in Auge mit dem großen, bescheidenen und unglaublich sympathischen Buchpreisträger Arno Geiger in meinem Zug. Eine wirklich zauberhafte Begegnung.

Auch er kam von einer Lesung, während ich noch meine vorbereiten musste. Nach dieser tollen Begegnung konnte es eigentlich nur gut werden bei meiner schon vierten Lesung in meiner Lieblingsbuchhandlung Buch Netzer. Das ist wirklich immer wie nach Hause kommen. Mit in mein anderes Zuhause hier bei München habe ich noch ein paar ganz feine Worträtsel mitgenommen: Den Blinden-Hund, den ein Papa mit seiner Tochter gemeinsam gemalt haben, das Schul-Sport-Fest, das See-Pferd-chen und für die Gastgeber eine Extra-Zeichnung mit Buch Netz-er.

Ein paar Rätsel für die Ferien

Alter-Nativ
Allianz-Arena
Ein-Rad
Kappi-Ten (Kapitän)
Bügel-Eisen
Tomate-n-Saft
Paddel-Boot

In Bayern beginnen die Pfingstferien und für die, die in den langen vorher gesagten Staus stecken und ein bisschen Abwechslung brauchen können, hätte ich hier noch ein paar lustige Worträtsel aus den jüngsten Lesungen in Gilching.

Nur sicherheitshalber, falls Ihr nicht gleich drauf kommt: Alter-Nativ, Allianz-Arena, Ein-Rad, Kappi-ten (Kapitän), Bügel-Eisen, Tomaten-Saft, Paddel-Boot.

Heimspiel im Hort

Das ist wirklich wie nach Hause kommen. Im Hort der „Villa Kunterbunt“ waren meine Kinder während ihrer Grundschulzeit zuhause. Nun durfte ich auf Einladung der Aktion Mensch aus der „Linkslesestärke“ lesen, die derzeit durch die Bildungseinrichtungen im Landkreis tourt.

Denn das Thema der Mira und ihrer Rechtschreibschwäche passt wie die Faust aufs Auge: Aus der Schwäche eine Stärke machen. Und die Kinder im Hort sind mindestens so einfallsreich wie sie es vor fünf Jahren noch waren, als wir gemeinsam die Hortzeitung gestaltet haben. Mitgebracht habe ich vier neue Wörter für die Wort-Acker-dem-ih: Zahn-Bürste, Hör-Spiel, Ameisen-Bär und Lese-Ratte.

Schön war’s. Wirklich schön.

Hochbegabt und hochinteressant

Diesen Beitrag muss ich mit einem peinlichen Geständnis beginnen: Ich habe Mist geschrieben. Und diesen Mist habe ich in ganz vielen Lesungen erzählt und keinem, wirklich keinem ist es jemals vorher aufgefallen. Keinem Korrektor, keinem Lektor und keinem Leser. Mir als Autorin schon gar nicht. Aber wenn man sich in die Höhle des Löwen mit einer Bande von hochbegabten Kindern begibt, dann muss man wohl auf einen Hinweis dieser Art gefasst sein. Es geht um eine frühe Stelle im „Theoretikerclub“ (Band 1): Darin muss ein dreistelliger Code eines Fahrradschlosses geknackt werden. „999 Möglichkeiten, um es wieder aufzukriegen,“ seufzt Albert im Buch.

Stimmt aber nicht. Es sind nicht 999 Möglichkeiten, sondern 1000. Denn die Kombi 0-0-0 muss man ja mitrechnen. Der superschlaue Junge, der mich darauf hingewiesen hat, hatte natürlich völlig Recht. Bei einer weiteren Auflage müssen wir das dann dringend ändern.

Dementsprechend war ich schon mal gut auf alles Kommende vorbereitet, als wir nach der Lesung im Workshop auf dem Ostercamp der Deutschen Gesellschaft fürs hochbegabte Kind den dritten Teil des Theoretikerclubs geschrieben haben.

In diesem Band so viel darf ich bestimmt verraten, geht es um die Liebe. Linus findet seinen Bossgegner, die ultraschlaue Lara, die noch besser hacken kann als er und Roman überlegt sich, ob er auf eine Elite-Internat wechselt. Aber – keine Sorge – es geht gut aus, auch wenn sich Lara tatsächlich in den Blog der Theoretiker hacken kann.

Die Kids haben in einem Affenzahn insgesamt sechs Szenen der Geschichte geschrieben und ich musste nur an ein paar winzigen Stellen ergänzen. Schwupps, waren 14 Manuskriptseiten fertig, innerhalb kürzester Zeit. Ich muss echt meinen Hut ziehen vor dieser geballter Kreativität und Schlauheit!

Übrigens, auch eine „Linkslesestärke“-Lesung haben wir veranstaltet, im Ostercamp. Mitgebracht habe ich: Auf-er-Steh-ung (war ja Ostern), Drachen-Reiter und Erbsen-Hirn.