Liebes Luzern, dreimal habe ich es probiert. Dreimal hat der Wettergott mit mir Scharade gespielt. Zweimal war es verregnet. Nach einem halben Tag Sonne war die Stadt vollkommen vernebelt. Aber ich sage es immer noch: Das sind die Wermutstropfen in einer ansonsten immer sehr schönen Wochen. Dieses Mal mit ausnahmslos sehr kreativen Kindern in Ebikon, Emmenbrücke und Buttisholz.
Wegen Nebel bin ich dann nicht auf den Berg gestiegen. Aber auch so wäre ich wahrscheinlich kein guter Berggänger. Denn ich habe massive Höhenangst und neue Wege jagen mir ziemlich Angst haben. Deswegen bin ich dann doch lieber über den Vierwaldtstätter See nach Hergilswil geschippert, der sehr, sehr, sehr nebelverhangen war. Ab und zu stach aus dem Brei ein Schiffchen heraus – das hatte fast schon was Gespentisches. In Hergilswil gibt es eine Glasfabrik mit langer Tradition.
Glas ist tatsächlich etwas, was mich schon lange begleitet, spätestens seit einem eigenen Glasblaskurs vor ein paar Jahren. Zu jeder Lesung trage ich eine selbstgemachte türkisfarbene Glasperle – mein Glücksbringer. Klar doch, dass man sich dann nicht nur die Glasöfen der Fabrik anschaut und bei dieser Gelegenheit auch mal eine eigene Glaskugel bläst.
Einzige Herausforderung: Mit viel Lesungsgepäck das zerbrechliche Gebilde nach Hause schippern. Das hat geklappt, uff. Jetzt habe ich eine tägliche Erinnerung an die schönen Tage in Luzern. Vielen herzlichen Dank an Leslie Schnyder und ihr reizendes Team, die Rebstock-Wirtin Claudia Moser, die uns nicht nur in ihrem Hotel, sondern immer ganz persönlich willkommen heißt. Damit es eine rundum schillernd-schöne Geschichte wird.